Musik
Hier der NW-Bericht von Ralf Bittner zum Weihnachtskonzert vom 07.12.2024
Ein dreifaches Gloria im Advent
Chöre und Instrumentalensembles des Friedrichs-Gymnasiums präsentieren sich in der bestens besuchten Münsterkirche mit ihrem Weihnachtskonzert.
Herford. Mit dem getragenen „Largo“ von Antonin Dvořák und dem dynamischen „Allegro“ aus seiner 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ endet das Weihnachtskonzert des Friedrichs-Gymnasiums in der Münsterkirche. Im Chor und Orchester sind alle Musizierenden dabei und füllen die Kirche mit Wohlklang.
In den knapp zwei Stunden zuvor hatten die zahlreichen Zuhörenden ein abwechslungsreiches, stimmungsvolles, swingendes Konzert voller weihnachtlicher Vorfreude erlebt. Feste Größe am Friedrichs sind natürlich die Chöre, die bis zum Wechsel von Gudrun Horst de Cuestas nach Peru auch von der langjährigen Schulleiterin geleitet wurden.
Die Leitung des Unterstufenchores hat jetzt Oliver Alamprese übernommen, der auch Junior Orchester, Orchester und die Camerata Fridericiana betreut. Der Mittelstufenchor wird von Josephine Wichmann, der Oberstufenchor von Münsterkantor Stefan Kagl betreut. So ist die Kontinuität gewahrt.
Eröffnet wird das Konzert vom Unter- und Mittelstufenchor Mit „Gloria! Hosanna in excelsis“. Hier singen auch die Fünftklässler mit, für die das Konzert das erste vor einem so großen Publikum ist. Später werden die jungen Sängerinnen und Sänger bei Bachs „Ich steh’ an deiner Krippen hier“ von Emma Kersch an der Harfe, Eva Alamprese am Cello und Charlotte Keiff begleitet. Junior Big Band, Big Band und Jazz Ensemble haben Stücke wie „Holidy Jam“ oder „Winter Wonderland“ vorbereitet. Bei „I’ll Be Home for Christmas“ ist mit Marta Leitz eine Gesangssolistin dabei. Außerdem sorgen eine ganze Reihe von Solistinnen und Solisten an Trompete, Saxophon oder Posaune für mal ausgelassene, dann wieder besinnliche Töne in der Vorweihnachtszeit. Selbst das Blockflötenensemble macht sich mit Stücken von Rosenheck auf zu „Christmas Shopping“ oder „Iceskating in Central Park“ – es muss also nicht immer Barock sein.
Zu weiteren Höhepunkten des Abends werden Manfredinis „Pastorale“ und Vivaldis „Konzert für zwei Oboen“ des Kammerensembles „Camerata Fridericiana“. Da Angelina Pabel an der zweiten Oboe verhindert ist, spielt Lea Oekermann ihren Part solo, die zweite Stimme wird von einer Geige übernommen und so erleben die Zuhörenden die ausgewählten Teile dann doch lebendig, klar und ergreifend.
Statt aus dem Altarraum erklingt Rutters „Star Carol“ „Der Stern zu Bethlehem“ von der Orgelempore, gemeinsam und von allen Chören gesungen und von Ivo Kanz an der Orgel begleitet. Mit Mozarts „Laudate Dominum“ entführen auch Valerie Bornemann (Sopran) mit Lea Oekermann (Oboe) die Zuhörenden geradezu in himmlische Sphären.
Mit den traditionellen englischen Weihnachtsliedern „Adam Lay Ybounden“ und „I Saw Three Ships“ führt der Oberstufenchor die Zuhörenden zurück in irdische Gefilde, wo das Konzert mit dem gemeinsam von Schülerinnen, Schülern und Zuhörenden gesungenen „Tochter Zion“ seinen wohlklingenden Abschluss findet.
Hier der NW-Bericht von Ralf Bittner zum Sommerkonzert vom 25.06.2024
„Darth Vader“ auf Stippvisite
Chöre und Instrumental-Ensembles des Friedrichs-Gymnasiums präsentieren ein buntes Sommerkonzert. Für Schulleiterin Gudrun Horst de Cuestas ist es das letzte.
Ralf Bittner
Herford. Mit der Wucht eines Symphonieorchesters, aber doch fein abgestimmt durch alle Instrumentalgruppen, schallt der „Imperial March“ aus Star Wars vor der Pause beim Sommerkonzert des Friedrichs-Gymnasiums (FGH) durch die Aula. Die ist voll besetzt wie lange nicht, einige Zuhörende müssen sogar stehen. Einer hört besonders konzentriert zu, denn schließlich ist der Marsch ja ihm gewidmet: Darth Vader.
Dem dunklen Lord gefällt offensichtlich wie allen anderen Anwesenden, was er hört. Der Auftritt der kostümierten Star-Wars-Fans vom „Outpost 21“ ist zwar optisch eindrucksvoll, wäre aber nicht nötig gewesen, denn das von Oliver Alamprese geleitete Orchester hatte schon mit Gustav Holsts „Jupiter“ galaktische Qualitäten bewiesen. Nach dem finalwürdigen Intermezzo geht es aber noch lange nicht nach Hause.
Die jungen Bläser und Streicher „Start up!“ des Klassenorchesters 5c hatten den Abend zuvor im Wechsel mit Stücken wie „Ode an die Freude“ oder „When The Saints“ eröffnet. „Singing Together“ hieß das erste Lied, das die von der scheidenden Schulleiterin Gudrun Horst de Cuestas geleiteten Chöre „Ensemble Cantemus“ (Klassen 5 bis 7) und „Ensemble Encore“ (Klassen 8 bis 12) gemeinsam vortrugen. Das „Ensemble Cantemus“ zeigte dann mit Stücken aus dem Musical „Schloss Eulenstein“ wie schaurig-schön Lieder mit Titeln wie „Die Geisterstunde“, „Kettenrassel-Huhu-Lied“ oder das wiegende „Zauberlied“ klingen können. Für eine Überraschung sorgte das von Klaus Jahns geleitete „Blockflötenensemble“ mit zeitgenössischen statt Barockstücken. Zurücklehnen und dem Flug der Schmetterlinge („Butterflies“) folgen und sich auf die nahen Ferien („Holidays“) einstimmen lassen war angesagt.
„On Broadway“ heißt das erste Stück nach der Pause. Das ist ganz großes musikalisches Kino, diesmal allerdings nicht vom Orchester, sondern von den beiden von Michaela Scheel geleiteten Big Bands des FGH vorgetragen. Die beiden Ensembles sind nicht nur zahlenmäßig und musikalisch stark, sondern haben auch eine ganze Reihe Solistinnen und Solisten in ihren Reihen, die mit Improvisationen oder musikalischen Dialogen zeigen, dass sich der Workshoptag mit dem Jugendjazzorchester NRW und die Musikfahrt in die Jugendherberge Meppen mehr als gelohnt haben.
Mit den zwei glockenhellen schönen Liedern mit klar gegliederten Stimmen „Vois sur ton Chemin“ und „Cerf-volant“ verzaubern erneut die beiden Chöre das Publikum, bevor das Orchester mit dem verspielt beginnenden und sich dann steigerden „Celtic Air And Dance“ von Sweeney nach Irland entführt. Mit dem afrikanischen anmutenden, mit Body-Percussion der Sängerinnen unterstützten, „Malakatumba“ des Ensembles Encore geht es dann Richtung Finale. Bevor dann das orchestrale „Viva La Vida“ gespielt und gesungen von allen Beteiligten durch die Aula schallt, ist noch einmal die Big Band dran.
„Birdland“ ist eine musikalische Hommage an einen New Yorker Jazz Club, „Uptown Funk“ geht voller musikalischer Virtuosität mit voller Kraft nach vorn, und der Bond-Song „Skyfall“ ist einfach Musik im Cinemascope-Format. Die Big Band zeigt sich hier mit dem Wechselspiel zwischen kraftvollen Bläsersätzen und Gesangssolisten (Marta Leitz) und wechselnden Intensitäten von ihrer besten Seite.
Wie immer sind im Orchester und der Bigband einige Abiturientinnen und Abiturienten dabei, für die das Konzert das letzte als Schülerin oder Schüler am FGH ist. Doch nicht für sie heißt es Abschied nehmen. Das Sommerkonzert ist auch das letzte Konzert mit Chor- und Schulleiterin Gudrun Horst de Cuestas, die – für sie etwas ungewohnt – selbst mit Blumen beschenkt wird. „Wer mich kennt, weiß, dass das hier mein Leben ist“, sagt sie in Richtung der gefeierten Musikerinnen und Musiker. Große Worte spart sie sich – was zu sagen war, war zuvor auf der Bühne erklungen.
Angelina Pabel (Kl. 9a) beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich!
Beim diesjährigen Musik-Wettbewerb „Jugend musiziert“ hat Angelina Pabel an der Oboe hervorragend abgeschnitten: Sie hat es geschafft, auf Bundesebene (!) einen 2. Preis mit 23 Punkten zu erreichen. Angelinas Leistung muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass sie vor dem Bundeswettbewerb bereits die Wettbewerbe auf Regional- und Landesebene erfolgreich bestehen musste. Demnach gratulieren wir Angelina herzlich und voller Anerkennung!
Oliver Alamprese (Fachvorsitz Musik)
Workshop mit NWD-Musiker Aron Leijendeckers
Am letzten Schultag vor den Osterferien startete der Workshop um 11.30 Uhr: Daniel Heckmair Benjamin Kagl, Charlotte Keiff, Florian Rasch und Sebastian Scheel hatten sich in der Aula eingefunden, um in die Kunst des Orchesterschlagwerks eingeführt zu werden und dazu sollte Aron Leijendeckers von der Nordwestdeutschen Philharmonie sorgen! Im Mittelpunkt stand zunächst die kleine Trommel. „Wer die kleine Trommel spielen kann, kann alles spielen!“, skandierte der NWD-Musiker und er hatte natürlich Recht. Das Rezept ist die Sensibilisierung im Hinblick auf Haltung und Atmung oder wie ein Schlagzeug-Stick so in der Hand liegt, dass quasi mühelos unglaubliche Geschwindigkeiten erreicht werden. Weitere „Schlagübungen“ erfolgten mit einer Body-Percussion-Choreographie. Nicht schlecht staunten die „Lehrlinge“, als Herr Leijendeckers die Möglichkeiten unseres Orchesterglockenspiels vorführte. Wer hätte gedacht, dass mit diesem Instrument ein Vibrato möglich ist! Besondere Aufmerksamkeit erhielt das große Becken, mit dem auch so manche Aufführung des Orchesters steht oder fällt. Hier waren wir sehr glücklich darüber, aus professioneller Hand die richtige Handhabe zu erlernen. Es wäre sonst doch sehr schade, diese tollen Orchesterbecken nicht optimal einsetzen zu können, da unser Ehemaligenverein die hochwertige Neuanschaffung erst vor Kurzem ermöglicht hat! Die Becken werden mit dem Orchester erstmalig beim Sommerkonzert am 25.6. (Dienstag ab 18.30 Uhr) zu hören sein. Am Ende bleibt ein herzlicher Dank an Aron Leijendeckers von der Nordwestdeutschen Philharmonie, der sich sehr viel Zeit nahm, unseren Orchestermusikern und unserer Orchestermusikerin diese wertvollen Einblicke zu ermöglichen!
Oliver Alamprese
Hier der NW-Bericht von Ralf Bittner zum Kammerkonzert 12.03.2024
Applaus für die Musiktalente
Beim Kammerkonzert des Friedrichs-Gymnasiums überzeugen die Instrumentalistinnen und Instrumentalisten mit einem anspruchsvollen Programm.
Ralf Bittner
Herford. Seit 2017 gehören die Kammerkonzerte zu den Höhepunkten im Musikjahr des Friedrichs-Gymnasiums (FGH) und erneut erlebten die Zuhörenden in der Aula ein eindrucksvolles Konzert mit einem abwechslungsreichen, niveauvollen und unterhaltsamen Programm. Die „Camerata Fridericiana“ sorgte mit einem Satz aus der 5. Sinfonie von William Boyce und romantischen Melodien von Dvořák für den musikalischen Rahmen des mehr als zweistündigen Abends. Schon im lebendigen Zusammenspiel der Musizierenden im von Oliver Alamprese geleiteten Orchester zum Auftakt deutete sich an, was sich im Laufe des Abends eindrucksvoll bewahrheiten sollte: Am FGH musizieren eine ganze Reihe musikalischer Talente, für die bei den Schulkonzerten im Sommer und vor Weihnachten kaum Raum bleibt und die bei den Kammerkonzerten ihre Bühne finden. Dabei waren junge Musikerinnen wie Emma Karsch, die mit zarten Harfentönen die „Green Dragonfly“, die Libelle, durch die Aula fliegen ließ und später im Duett mit Ella Brinkhoff am Klavier noch einmal zu erleben war. Begleitet von Alamprese am Flügel gestaltete Flora Brinkhoff das „Allegro“ aus Brévals Sonate in C-Dur behutsam und doch lebendig. Wie unterschiedlich das Klavier als Soloinstrument klingen kann, zeigten Charlotte Keiff mit Debussys romantisch-zartem „Clair de Lune“, Alexander Sauer mit dem virtuos und energievoll vorgetragenen „Grand galop chromatique“ von Liszt und Florian Rasch, der mit „Wem die Stunde schlägt“ eine eigene Komposition vorstellte. Als „Tondichtung“ bezeichnet er diese, und tatsächlich ließ sein bald dynamisch-aufbrausendes, dann wieder zartes Spiel Bilder eines mit sich ringenden Individuums vor den Augen der Zuhörenden entstehen. Greta Corazza hatte sich für ihr Cello-Solo Bachs Prélude aus der Suite Nr. 1 G-Dur ausgesucht. Mit reichlich Applaus belohnt wurden die Duos Eva Alamprese (Cello) und Charlotte Keiff (Klavier) für Riedings Allegro moderato“ aus seinem Concerto Nr. 2 und das Vater-Sohn-Duo Ben-Luca und Andreas Spillmann mit dem Moderato aus Bériots „Duo Concertante“. Bei den Holzbläserinnen setzten Linda Feuerstein (Flöte) mit dem einfühlsamen Stück „Kiss The Rain“ von Yiruma, Alina Westmeier mit dem langsamen Satz aus dem 3. Klarinettenkonzert von Stamitz und Lea Oekermann an der Oboe mit Nielsens „Romanze und Humoresque“ und erneut Charlotte Keiff mit einem Walzer, diesmal an der Blockflöte, Akzente. Dass auch im von Michaela Scheel geleiteten Jazz-Ensemble gut aufgelegte Solisten musizieren, zeigte Trompeter Jarne Steffen beim dynamischen „Tea for Two“. Eindrucksvoll auch die zwei Sätze aus Telemanns a-Moll Sonate des Quartetts Aurelia Kersch (Violine), Charlotte Keiff (Alt-Blockflöte), Eva Alamprese (Cello) mit Haocheng Dario Lin am Cembalo als Gast. Viele Stücke wurden nicht nur an der Schule, sondern in Zusammenarbeit mit externen Musiklehrenden erarbeitet, die ebenso wie einige Ehemalige und Eltern die Aktiven beim Konzert unterstützten und so diesen überzeugenden Abend möglich machten. Und – wer weiß – vielleicht hat Schulleiterin Gudrun Horst de Cuestas ja recht mit ihrer Vermutung, dass an diesem Abend einige Talente am Beginn einer großen Karriere zu erleben gewesen sein könnten. Das wird die Zukunft zeigen, aber schon dieser Abend im Hier und Jetzt war bemerkenswert.
Konzert der Big Band des FGH und dem JJO NRW
Ein wiederholtes Dankeschön an Ralf Bittner von der NW für den Bericht und die tollen Bilder.