Jedes Jahr dürfen die Fachschaften Mathematik und Informatik bis zu zwei Schülerinnen und Schüler der Q2 zur Teilnahme an der mehrtägigen Schülerakademie für Mathematik und Informatik in Münster nominieren. Dabei ist am Ende leider nicht immer jede Bewerbung erfolgreich, in diesem Jahr konnte sich Julie Obbelode aber mit ihren herrausragenden Leistungen im Fach Mathematik durchsetzen und durfte an der Akademie teilnehmen, worüber wir uns für sie sehr freuen. Im Folgenden gibt Julie Einblicke in ihre Zeit in Münster:
„Im September 2024 durfte ich an der 23. Schülerakademie für Mathematik und Informatik in Münster teilnehmen. Gemeinsam mit weiteren 100 Schülern der Jahrgangsstufe Q2 aus ganz NRW habe ich mich fünf Tage lang intensiv mit Projekten auseinandergesetzt, die wir im Vorfeld wählen durften. Meine Arbeitsgruppe mit dem Titel „Vorhersage von Börsenkursen anhand von Wirtschaftsnachrichten“ hatte einen Informatik-Schwerpunkt und wurde durch zwei Doktoranden der Universität Paderborn betreut. Für die Beiden war die Projektbegleitung eine Premiere, allerdings machten sie jegliche illusionierte Vorstellung sofort zunichte: „Es ist noch nie jemandem gelungen, ein perfekt zuverlässiges System zur Prognose an den Börsen zu entwickeln. Nicht mal einem Elon Musk!“. Sollte es uns dennoch gelingen, ein solches Programm mit Python zu schreiben?
Die nächsten Tage waren geprägt von intensiven Arbeitssitzungen, dennoch hatten es sich die Veranstalter nicht nehmen lassen, ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten. Vor dem Frühstück wurde eine Jogging-Runde um den Aasee angesetzt, bei der man sich körperlich auspowern konnte. Wir waren gemeinsam an der Universität Münster, um uns Vorlesungen anzuhören und Studienberatungen einzuholen, zudem im Planetarium und selbstverständlich in der Innenstadt, in der es ein Barcamp für uns gab. Derweil beschäftigte ich mich mit meiner Gruppe mit dem Erstellen einer App, die Aktienkurse der 40 börsennotierten Unternehmen in Deutschland abbilden und den DAX-Kurs vergleichend zeigen kann. Dafür haben wir unter anderem die bereits eingelesenen Wirtschaftsnachrichten gelistet und durch ein LLM - ein Large Langue Model - geschickt. Diese Vorarbeiten ebneten den Weg zu unsere eigenen KI, die schlussendlich tatsächlich mittels eines Nachrichtenartikels prognostizieren konnte, ob eine Aktie in naher Zukunft steigt, fällt oder stagniert! Leider war aufgrund des begrenzten Zeitrahmens der Akademie nur das Unternehmen Volkswagen auswählbar, in Summe gab es rund 15.000 Artikel, die alle eingelesen, übersetzt und gekürzt hätten werden müssen.
Der größte Sponsor der SMIMS 2024 - wie die Akademie auch genannt wird - ist die Firma Atruvia. Bei diesem IT-Dienstleistungsunternehmen durften wir unsere Abschlussvorträge der insgesamt 14 verschiedenen Gruppen halten. Eingeladen waren Vertreter von Universitäten, anderen Unternehmen und des Bildungsministeriums. Die leider viel zu kurze Zeit war unglaublich inspirierend für mich. Die Vielfältigkeit der Projekte und des Programms ließen eine individuelle Förderung und Gestaltung zu, die wir 100 Teilnehmer sehr schön gefunden haben!“