Sisyphos findet den Weg aus der Antike in Camus Wohnzimmer, der dort die Laudatio anlässlich der Verleihung des Nobelpreises übt, bis in die Gegenwart.
Das Friedrichs-Gymnasium ist Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Das Motto war die Überschrift unserer Projektwoche im Sommer 2024. Dieses Theaterstück rundet die Aktivitäten des Jahres 2024 ab.
Über 300 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und teilweise der 9. und 10. Klasse ließen sich vom abwechslungsreichen Spiel der drei Akteure (Martin Bretschneider, Atdhe Ramadani und Aeham Ahmad) mitreißen
aus der Pressemitteilung:
A Mission For Sisyphos ist eine Begegnung über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg. Beim Feierabendbier im Wohnzimmer treffen der französische Philosoph Albert Camus (Martin Bretschneider) und zwei Handwerker (Aeham Ahmad und Atdhe Ramadani) aufeinander. Sie tauschen sich über die Absurditäten des Lebens, die Mühen des Alltags und ihre Liebe zum Leben aus. Aus dieser Situation heraus springt die Handlung - immer wieder untermalt von Ahmads Klavierspiel und Gesang – in den Mythos des Sisyphos, der nach der antiken Sage von den Göttern damit bestraft wurde, einen riesigen Stein einen Berg hinaufzurollen, von dem er immer wieder herunterrollt. Trotz ernster Themen ist das Stück ein Theaterabend voller Humor und Slapstick.
Im Zentrum stehen die Biographien von Aeham Ahmad und Atdhe Ramadani. Der als „Pianist aus den Trümmern“ international bekannt gewordene Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf, trat während des Bürgerkrieges zwischen zerbombten Häusern und öffentlichen Plätzen auf und floh im September 2015 nach Deutschland. Hier wurde er mit dem Internationalen Beethoven-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Atdhe Ramadani musste als Kind aus dem Kosovo fliehen und wuchs in Schloß Holte-Stukenbrock auf. Er arbeitet inzwischen als Theaterpädagoge und Schauspieler. Aeham Ahmad betont die Bedeutung des Stückes in der aktuellen politischen Situation: „Unser Theaterabend ist all jenen gewidmet, die sich gegen Rassismus und Faschismus engagieren und sich für ein solidarisches Miteinander einsetzen.“
In der Publikumsbesprechung nach der Aufführung zeigten sich viele Schülerinnen und Schüler begeistert, die spannende Einblicke in den Existenzialismus Camus gewährte und diesen auf die aktuelle Migrations- und Flüchtlingsdebatte mit Betroffenen bezog.
Umrahmt und verbunden wurden die einzelnen Kapitel des Stücks von der fantastischen Klaviermusik Ahmads.
Ein Stück (nicht nur) zum Nachdenken.